Viele Diensthundeführer aus Leidenschaft kommen über den Hundesport in die Private Sicherheit. 

In jedem Fall ist die hundesportliche Arbeit eine gute Grundlage für Hund und Mensch zur gemeinsamen Weiterarbeit. Für den professionellen Diensthund im Sicherheitsdienst reicht die sportliche Ausbildung allein aber nicht aus. 

Hier ist eine spezielle Ausbildung auf untadeliges Verhalten und Stresstoleranz in Alltagssituationen, aber auch auf überzeugende Verteidigungsbereitschaft notwendig, die mit der üblichen Hundeplatz-Arbeit gar nichts zu tun hat.

Anders als der Sporthund, der im Schutzdienst hauptsächlich im sogenannten „Beutetrieb“ gearbeitet wird und dessen Angriff immer nur dem deutlich sichtbaren Schutzarm des Helfers gilt, gehört beim „echten“ Schutzhund von Anfang an eine große Ernsthaftigkeit bei der Arbeit dazu.

Wer hier nicht ganz genau weiß, was er tut, macht den Diensthund entweder wirkungslos — oder zur tickenden Zeitbombe!

Der Hund lernt, auf bestimmte Schlüsselreize hin sofort in feindselige Stimmung zu wechseln und seine zweibeinigen Kollegen in allen Situationen resolut zu verteidigen. Natürlich muss er ebenso zuverlässig wieder in neutrales Verhalten überwechseln können, ohne das geht es nicht.

Eine Gewöhnung an sichtbare Schutzbekleidung als Angriffsziel findet ebenso wenig statt wie die Gewöhnung an potentiell selbstgefährdende Verhaltensweisen wie etwa die „Stockfestigkeit“ des Sporthundes.

Eine solche „High-End“-Ausbildung ist das Ideal und nur im Zusammenspiel mit perfektem Gehorsam und einem charakterlich einwandfreien Hundeführer machbar und zu verantworten.

Zudem soll nicht verschwiegen werden, dass sich auch nicht jeder Hund zu dieser Art der Arbeit eignet.

…ach übrigens: „Leihhunde“, bei denen ein Hund mit verschiedenen Hundeführern eingesetzt wird, gibt es bei uns nicht. Zwingeranlagen, in denen Hunde ohne Menschenkontakt aufbewahrt werden, gibt es bei uns auch nicht.

Was bedeutet das?

Das bedeutet, dass wir uns mit der gleichen ausbilderischen Sorgfalt auch des nicht so ideal geeigneten Hundes/Hundeführers annehmen. Es kommt uns darauf an, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu fördern und zu nutzen.

Die Nase rümpfen? Das ist einfach. Besser machen — das ist die Kunst!